25. November 2022 | Bamberg

Hoher Besuch beim historischen Jubiläum

Festakt 30 Jahre Main-Donau-Kanal

Festakt 30 Jahre Main-Donau-Kanal Bamberg

Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts: Bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann, Umweltminister Thorsten Glauber, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Europaministerin Melanie Huml und Verkehrsminister Christian Bernreiter (Foto:bayernhafen/M.Ziegler).

Beim Festakt 30 Jahre Main-Donau-Kanal zu dem das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in den bayernhafen Bamberg geladen hatte, kamen neben dem Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder der Bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter, Umweltminister Thorsten Glauber und Europaministerin Melanie Huml.

Bevor die Suche nach Superlativen begann, um den Main-Donau-Kanal würdig einzuordnen, gab bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann allen Gästen einen Überblick, wie groß die Bedeutung der Binnenhäfen heute und in Zukunft auch dank des Kanals ist. „Unsere Binnenhäfen sind systemrelevant. Ihre Rolle für die Wirtschaft und Gesellschaft ist enorm, denn sie sind Wirtschaftszentren und Logistik-Knotenpunkte für den Transport und die Lagerung von Energie und Rohstoffen für Industrie und Bevölkerung. Die Verkehrs- und Energiewende werden ohne sie nicht zu schaffen sein. Für die Energieträger der Zukunft ist bayernhafen bestens aufgestellt. Hier sind die Experten für Transport, Lagerung und Distribution jedweder Energie zu Hause.

Diese Infrastruktur Hafen muss erhalten, abgesichert und für die Zukunft gerüstet werden. Wir brauchen wieder den Optimismus, den man in der Vergangenheit mit Infrastruktur verband. Planungssicherheit und Planungsbeschleunigung sind unabdingbare Voraussetzungen für einen Innovationsschub von dem Bayern nachhaltig profitiert. Dann können wir durch die intelligente Vernetzung von Schiff, Bahn und LKW auch in Zukunft für die Versorgungssicherheit von Wirtschaft und Bevölkerung garantieren,“ so Joachim Zimmermann als Geschäftsführer von bayernhafen und Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen.

Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder bezeichnete den Main-Donau-Kanal als eine der großen Lebensadern Bayerns – eine wahre Erfolgsgeschichte. „Unser bayerisches Aquädukt ist auch zentral für die Wasserversorgung im Freistaat. Ohne den Wassertransport wäre es in Nordbayern schon heute für Landwirtschaft zu trocken. Zudem ist der Kanal wichtiger Wirtschafts- und Tourismusfaktor in der Region. Wir setzen auch künftig auf den Kanal und bauen ihn zu einem zentralen europäischen Verkehrs- und Wasserknotenpunkt aus,“ so Söder.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter sprach konkret an, ob ein Projekt solcher Dimension heute noch genauso realisierbar wäre. „Doch was über Jahrhunderte eine kühne Vision war, ist seit nunmehr 30 Jahren Wirklichkeit. Durch den Main-Donau-Kanal wurde Bayern zum wichtigen Bindeglied zwischen den Wirtschaftsräumen entlang des Rheins und der Donau. Ihm verdanken wir, dass die Schifffahrt in Bayern heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und erheblicher Standortvorteil für die heimische Industrie und das Gewerbe ist.“

Umweltminister Thorsten Glauber ging in seiner Rede auf die ökologischen Aspekte ein und benannte auch die Notwendigkeit zukünftiger Investitionen klar. „Wasser ist Leben. Insbesondere für den Wasserhaushalt in Franken hat der Main-Donau-Kanal elementare Bedeutung. Er ist eine entscheidende Stütze des Wasserausgleichs zwischen Süd- und Nordbayern. Diese Wasserader wird auch in Zukunft ein wichtiges Instrument gegen die durch den Klimawandel verursachte Trockenheit ein,“ so Glauber.

Der Main-Donau-Kanal verbindet auf einer Länge von 171 Kilometern den Main bei Bamberg über die Altmühl bei Dietfurt mit der Donau bei Kelheim. Das technisch anspruchsvolle Projekt wurde von Bamberg aus zwischen 1960 und 1992 errichtet und vor 30 Jahren dem Verkehr übergeben. Neben seiner Bedeutung für den Verkehr und die Wirtschaft dient er auch dem Wasserausgleich zwischen dem wasserreicheren Südbayern und dem eher trockenen Nordbayern.

Die Häfen zwischen Aschaffenburg und Passau entwickelten sich in den vergangenen 30 Jahren zu wichtigen Güterverkehrsdrehscheiben und Umschlagplätzen, an denen Güter zwischen Schiff, Bahn und LKW umgeladen werden. Dieser multimodale Verkehr ist heute für die Wirtschaft und eine künftige Verkehrswende wichtiger denn je.

Ein Beispiel für die hervorragende Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger ist der Hafen Bamberg, einer von sechs bayernhafen Standorten. Viele Industrie- und Gewerbebetriebe, die sich dort sowie in der Region angesiedelt haben, profitieren zudem vom Containerterminal, das sie für den Import von Vorprodukten und Komponenten und den Export ihrer Produkte nutzen. Heute ist der bayernhafen Bamberg die wichtigste Güterverkehrs-Drehscheibe in Oberfranken und damit Teil der Erfolgsgeschichte Main-Donau-Kanal. Auch der Tourismus hat mit der Anlegestelle für Flusskreuzfahrtschiffe im bayernhafen einen echten Aufschwung erlebt.