30. Mai 2022 | bayernhafen

„Güterverkehr zurück auf die Straßen!? Ernsthaft – Bund Naturschutz?“

bayernhafen nimmt Stellung zur Standortprüfung ICE-Instandhaltungswerk

Demo gegen Hafen

Mit den Argumenten „Güterverkehr zurück auf die Straßen!? Ernsthaft – Bund Naturschutz? / 6.700 Menschen arbeiten im Hafen. Mein Papa auch. / Wir stehen für CO2-Einsparung durch Recycling und Verkehrsverlagerung – und ihr? / Wir sind Hafen und bleiben alle hier – IGVZ Interessen-gemeinschaft Güterverkehrszentrum Hafen“ wurde das funktionierende Güterverkehrszentrum bayernhafen Nürnberg in den Blickpunkt gerückt. Bildquelle: bayernhafen / E. Wechsler

Regensburg, 25. April 2022 – Weder platzmäßig noch infrastrukturell besteht eine Möglichkeit, das ICE-Instandhaltungswerk im bayernhafen Nürnberg zu bauen. Das Ergebnis der eingehenden Standortprüfung durch die DB bestätigt dies eindeutig. Unverständlich ist das Festhalten an dieser Standortüberlegung durch den Bund Naturschutz. „Damit würde Güterverkehr zurückverlagert auf die Straßen. Will das ausgerechnet der Bund Naturschutz – ernsthaft?“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer Bayernhafen, „ein funktionierender Organismus mit Hafeninfrastruktur und angesiedelten Unternehmen würde zerstört. Der Bund Naturschutz erweist der Umwelt einen Bärendienst, wenn er Güterverkehr und Personenverkehr in der Verkehrswende gegeneinander ausspielen will.“ 

Im Hafen werden Gütermengen gebündelt und Langstreckenverkehre mit der passenden Infrastruktur weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn verlagert. 2021 waren das in Nürnberg rund 4 Millionen Tonnen Güter. Dies entspricht rund 240.000 eingesparten Lkw-Fahrten. Auch Treibhausgase konnten auf diese Weise eingespart werden.

Eine deutliche Reduktion der Klimagase im Verkehrsbereich ist erklärtes Ziel der Politik, eine wesentliche Rolle spielt dabei die Steigerung des Anteils der Schiene und der Binnenschifffahrt. Die ‚Riesen‘ im Gütertransport sind Binnenschiffe, eins ersetzt bis zu 150 Lkw – und leise sind sie noch dazu. Die Schiene ist für zeitkritische Güterverkehre prädestiniert, dafür braucht es ausreichend Kapazität bei den Bahntrassen im Netz sowie im Hafen und der Zuführung. Eine effiziente Verknüpfung der Verkehrsträger gelingt durch die Binnenhäfen. Nur zwei Binnenhäfen in Bayern gehören zu den von der EU definierten Kernnetzhäfen von europäischer Bedeutung – der bayernhafen Nürnberg ist einer davon. 1972 als Teil der transeuropäischen Wasserstraße zwischen Nordsee und Schwarzem Meer eröffnet hat er sich zu einem der wichtigsten Güterverkehrs- und Logistikzentren Europas entwickelt.

Wesentliches Merkmal ist die Verknüpfung der trimodalen Infrastruktur mit der konzentrierten Ansiedlung von Unternehmen aus Logistik, Recycling und Lagerung, die in erheblichem Maße in den Standort investiert haben. Die Stadt wurde durch die Bündelung verkehrsintensiver Betriebe im Hafen entlastet. Bei der Entwicklung des Bebauungsplans im Zentralbereich gelang mit Lärmkontingenten ein fairer Interessensausgleich zwischen Betrieben im Hafen und der Wohnnachbarschaft.

Für die Region ist der bayernhafen Nürnberg ein Jobmotor – rund 7.000 Menschen arbeiten in den 200 angesiedelten Firmen. Anlässlich des 50sten Geburtstags plant bayernhafen, interessierte Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, 18. September zu einem Fest aufs Hafengelände einzuladen. Das Programm ‚Hafen live erleben‘ soll einen Einblick in die vielfältige Welt der Logistik ermöglichen und die Bedeutung von Binnenhäfen für die Bevölkerung aufzeigen.

Der Kai im bayernhafen Nürnberg mit Info-Bannern an Hafenkran, Containern, Frachtschiffen gegenüber der Personenschifffahrtslände, auf der die Demo des Bund Naturschutzes stattfand.
Bildquelle: bayernhafen / E. Wechsler