17. März 2022 | Nürnberg

bayernhafen Nürnberg mit deutlichem Plus gegenüber Vorjahr

Geschäftsjahr 2021: bayernhafen-Standorte Nürnberg und Roth 4,1 Mio. t Güterumschlag per Binnenschiff und Bahn, das ist ein Plus von 11,5 %; Kombinierter Verkehr mit Umschlag-Plus von 20,6 %; eigene Investitionen von rund 3,6 Mio. Euro; Hafenfest in Nürnberg zum 50-jährigen Jubiläum

Umschlag Nürnberg

bayernhafen Nürnberg und bayernhafen Roth schlugen 2021 insgesamt 4,1 Mio. Tonnen (t) per Schiff und Bahn um, das sind 11,5 % mehr als in 2020.

Nürnberg , 16. März 2022– bayernhafen bündelt Gütermengen und verlagert Langstreckenverkehre mit der passenden Infrastruktur weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn. So schlug bayernhafen 2021 über seine sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau insgesamt 9,15 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn um – das ist ein Plus von 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht rund 535.000 eingesparten Lkw-Fahrten.
In den bayernhafen-Standorten NÜRNBERG und ROTH wurden 2021 per Schiff und Bahn gesamt 4,1 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, das ist ein Plus von 11,5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Der Bahngüterumschlag 2021 im bayernhafen Nürnberg betrug 3,8 Mio. t, das ist ein Zuwachs von 12,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Schiffsgüterumschlag in Nürnberg und Roth betrug insgesamt rund 290.000 t, ein Plus von 4,6 % im Vorjahresvergleich. Rund 207.000 t Schiffsgüter wurden in Nürnberg umgeschlagen, das ist ein Plus von 17,5 % im Vergleich zum Vorjahr. In Roth wurden rund 83.000 t Güter per Schiff umgeschlagen (Vorjahr 101.000 t). Bei den Güterarten lagen im Schiffsumschlag Baustoffe, Steine und Erden sowie Agrarprodukte vorn, im Bahnverkehr Container und Brennstoffe.

Unser leistungsfähiges Intermodal-Netzwerk mit Seehäfen und bedeutenden Logistikstandorten wird stets erweitert, so dass diese Investitionen in zusätzliche Kapazitäten erforderlich sind.

Peter Stäblein
Geschäftsführer Hafen Nürnberg-Roth GmbH

Ideal – Intermodal

Der Containerumschlag im bayernhafen Nürnberg erzielte mit 331.214 TEU (twenty foot equivalent unit) einen deutlichen Zuwachs von 20,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Kapazitätsgrenze des 2006 in Betrieb genommenen KV-Terminals ist erreicht, so dass der bevorstehende Ausbau richtungsweisend ist. Mit Förderung des Bundes werden in Modul 1 u.a. zwei Abstellgleisen zu Umschlaggleisen und es wird drei leistungsfähigere Krananlagen geben. Die Gesamtinvestition in den Ausbau des KV-Terminals im bayernhafen Nürnberg beträgt rund 20 Millionen Euro.

„Unser leistungsfähiges Intermodal-Netzwerk mit Seehäfen und bedeutenden Logistikstandorten wird stets erweitert, so dass diese Investitionen in zusätzliche Kapazitäten erforderlich sind“ sagt Peter Stäblein, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des bayernhafen Nürnberg und des bayernhafen Roth, der Hafen Nürnberg-Roth GmbH.

Seit Januar 2022 verkehrt fünf Mal pro Woche ein neuer Intermodal-Zug zwischen dem KV-Terminal im bayernhafen Nürnberg und Rotterdam Cobelfret. Von dort gibt es per Fähre Anschluss nach London, Dublin und Killingholme. Auf der Relation können neben Containern auch Sattelauflieger und Wechselbrücken transportiert werden. So leistet die neue Verbindung einen direkten Beitrag, um Lkw auf kontinentalen Verbindungen weg von der Straße auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Wasser zu verlagern.

Für eine zuverlässige Versorgung und einen umweltfreundlicheren Güterverkehr braucht es Binnenhäfen mit ihrer Infrastruktur.

Joachim Zimmermann
Geschäftsführer bayernhafen

„In jeder unserer Standort-Regionen sind wir Güter-Drehscheibe für Import und Export und Motor der regionalen Wirtschaft. Für eine zuverlässige Versorgung der Region und einen umweltfreundlicheren Güterverkehr per Schiff und Schiene braucht es unsere Binnenhäfen mit ihrer Infrastruktur“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer bayernhafen, „Grundlage dafür sind langfristige Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur und die konzentrierte Ansiedlung von Logistikunternehmen. Daher kann es nur eine klare Absage dafür geben, funktionierende Hafenflächen durch Nutzungsänderungen der Nachbarschaft einzuschränken oder Hafenflächen in größerem Stil gar anderweitig zu nutzen. Bestehende Beeinträchtigungen müssen im Sinne einer gegenseitigen Rücksichtnahme minimiert werden.“

Nicht einschätzbar ist derzeit für bayernhafen das Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und damit auf die Logistikbranche und die internationalen Lieferketten – sei es bei Container-Verkehren, im Agrarbereich oder bei der Versorgung mit Rohstoffen für die Industrie.

Kontinuierlicher Ausbau und Optimierung der Hafen-Infrastruktur

bayernhafen stieß 2021 an den beiden Standorten Nürnberg und Roth über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in die Hafeninfrastruktur von rund 3,6 Mio. Euro an. Dazu gehören u.a. Instandhaltungsmaßnahmen im Bahnbereich, die Sanierung von Kaianlagen und die Planungen zur Erweiterung des KV-Terminals. Baustart an Kai 1 war bereits im Dezember 2021, die Vergabe der Bau- und Planungsleistungen im KV Terminal sollen bis Ende März 2022 abgeschlossen werden. Für 2022 plant bayernhafen z.B. Investitionen in die Bahninfrastruktur sowie die Anschaffung mobiler Krananlagen.

Da im bayernhafen Nürnberg aktuell keine freien Ansiedlungsflächen mehr verfügbar sind, die Nachfrage nach Logistikflächen aber weiter hoch ist, ist eine Optimierung der schifffahrtsseitigen Infrastruktur geplant. Angepasst an die veränderte Güterstruktur und -mengen, sollen durch eine 300 m lange Teilverfüllung eines Abschnitts des Hafenbeckens drei Hektar Land gewonnen werden.

Als Standort-Architekt schafft bayernhafen die Voraussetzung für Wachstum im Bestand. Hier setzt man mit einem strategischen Flächenmanagement konsequent auf Flächenrecycling statt auf Flächenverbrauch. Musterbeispiel im bayernhafen Nürnberg ist das neue Logistik- und Technologiezentrum der Geis Gruppe, welches durch Flächenkonversion in unmittelbarer Nähe der Bestandsimmobilien entstehen konnte. Das Projekt besteht aus zwei Anlagen, Teil 1 wurde im April 2021 als Zentrallager für Beko Grundig Deutschland und der Uvex Group fertiggestellt. Teil 2 ging im Februar 2022 in Betrieb und ermöglicht Faber-Castell auf kurzem Weg zum Stammhaus in Stein – dank moderner und automatisierter Prozesse – den weltweiten Kundenservice deutlich auszubauen. Über das benachbarte KV-Terminal kann die Ware per Container ideal aus der Welt ankommen oder in die Welt versendet werden.

Geballte Schwergut-Kompetenz im bayernhafen Nürnberg und Roth

Auch 2021 wurden zahlreiche schwere oder überdimensional große Güter über den bayernhafen Nürnberg und Roth umgeschlagen. So wurden weitere vier Mega-Transformatoren (je ca. 300 Tonnen Gewicht) für das TenneT-Umspannwerk Würgau per Binnenschiff nach Nürnberg, dann über die Schiene nach Lichtenfels und die letzten Meter über die Straße nach Würgau transportiert. Im bayernhafen Roth wurden neben Kesseln auch zwei riesige Kastenträger aus Stahl umgeschlagen. Insgesamt gelangten dank der bayernhafen Schwergut-Kompetenz über 70 Teile weg von der Straße über die Systeme Wasserstraße und/oder Bahn ans Ziel.

50 Jahre bayernhafen Nürnberg

Der 1972 als Teil der transeuropäischen Wasserstraße zwischen Nordsee und Schwarzem Meer eröffnete bayernhafen Nürnberg zählt heute zu den wichtigsten Güterverkehrs- und Logistikzentren Europas. Für die Region ist er ein Jobmotor – rund 7.000 Menschen arbeiten hier. Anlässlich des 50sten Geburtstags ist geplant, interessierte Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, den 18.09.2022 zu einem  Hafenfest einzuladen. Das Programm ‚Hafen live erleben‘ soll einen Einblick in die vielfältige Welt der Logistik ermöglichen und die Bedeutung von Binnenhäfen für die Bevölkerung aufzeigen.