kurs 07 2021 | ErfolgsGeschichte

Amm Spedition wächst auch in der Kontraktlogistik

„Qualität und Wachstum sind unsere Treiber“

TRicon Terminal KV Anlage bayernhafen Nürnberg

Die Spedition Amm nutzt intensiv den Kombinierten Verkehr. Im Bild oben die Abholung eines Containers im KV-Terminal im bayernhafen Nürnberg. (Bild: Elke Wechsler)

Der Mittelstand schreibt die stärksten Geschichten. Die Amm GmbH & Co KG ist dafür ein besonders treffliches Beispiel. Denn als Fritz Amm 1966 in Schwaig die Amm Spedition gründete, war nicht annähernd absehbar, wie sich das Unternehmen entwickeln würde.

Seit 1995 ist die Amm-Spedition Gesellschafter der CargoLine GmbH, eines der größten Stückgut-Netzwerke Europas. 1996 trat mit Ralf Amm die zweite Generation in die Geschäftsführung ein, und seitdem ging es durch bewegte Zeiten kontinuierlich nach oben. Seit 2006 ist die Amm-Spedition im bayernhafen Nürnberg heimisch.

Immer wuchs die Spedition Amm organisch – unter anderem in Konradsreuth. Amm holt die Ladungen an den Seehäfen ab und fährt sie im Kombinierten Verkehr auf der Schiene zum KV-Terminal im bayernhafen Nürnberg, das betrieben wird von der TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH. In Gegenrichtung funktioniert das genauso.

Zudem wuchs das Unternehmen Amm um das Geschäftsfeld Kontraktlogistik, ganzheitliche Logistik-Dienstleistungen für Dritte. So beschäftigt die Fa. Amm heute über alle Standorte 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gehört im bayernhafen Nürnberg zu den Unternehmen, die gleichzeitig Speditions- und umfassende Kontraktlogistik-Dienstleistungen anbieten.

v.l.n.r.: Ralf Amm, Geschäftsführer, Alexander Richter,
Geschäftsführer, Stefan Raum, Mitglied der Geschäftsleitung (Bild: ©Matthias Merz ©Stefan Raum)

„Die Verknüpfung von Spedition und Kontraktlogistik ist unser USP“, sagt Stefan Raum, neben den Geschäftsführern Ralf Amm und Alexander Richter Mitglied der Geschäftsleitung und Geschäftsführer der kürzlich von Amm erworbenen Stöhr-Spedition GmbH & Co. KG, „wir steigen nach und nach immer stärker in die Supply Chain unserer Kunden ein. Damit schaffen wir nachhaltige Wertschöpfung für unsere Kunden, zum Beispiel im so wichtigen Logistikbereich Einzelhandel.“

Stefan Raum, selbst Banker und Betriebswirt mit vielen Jahren Führungserfahrung in international tätigen Konzernen, ist seit 1 ½ Jahren an Bord. „Ralf Amm und ich kennen uns lange“, sagt Stefan Raum, „wir haben entschieden, jetzt auch zusammen zu arbeiten. Man kann sagen, Konzern trifft Mittelstand.“ Zu den Stärken des inhabergeführten Unternehmens – kurze Entscheidungswege, Investitionsbereitschaft, die Extrameile gehen, hohe Loyalität und Motivation der Mitarbeiter und Kunden – bringt Stefan Raum die externe Sichtweise ins Unternehmen ein. „Ich weiß, wie man Strategien implementiert, so haben wir bereits über Kennzahlen ein Projektmanagement-Tool eingeführt. Wir kombinieren das Beste aus zwei Welten und suchen immer nach Lösungen.“

Wachstums-Treiber Digitalisierung

„Die Digitalisierung spielt für die Zukunft des Unternehmens eine entscheidende Rolle“, sagt Stefan Raum. So arbeitet Amm mit der Uni Nürnberg zusammen. „Gemeinsam mit den Wissenschaftlern gehen wir der Frage nach: Wo entstehen Daten? Und wie werden sie weitergegeben? Es geht uns darum, Prozesse zu visualisieren und Dokumente zu katalogisieren.“ So hat Amm in der Leitzentrale große Monitore installiert, über die die Informationen von den Gates sofort verfügbar sind; ein personenloses Gate für die rund 500 Einfuhren pro Tag ist in Entwicklung. Amm ist auch als Investor beim Unternehmen Cargo Digital World (CDW) an Bord, gegründet Anfang 2021 von CargoLine. Ziel von CDW ist es, technologiebasierte Logistiklösungen anzubieten, die neue Standards setzen in Kundenzentrierung, Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit. Stefan Raum: „Die Digitalisierung gibt uns noch mehr Qualität und Geschwindigkeit.“

Auch im Kerngeschäft ist Amm vorne dran. Der eigene Lkw-Fuhrpark umfasst 160 Zugmaschinen, 450 Sattelauflieger und 350 Wechselbrücken. „Unser Fuhrpark ist unser Brand“, sagt Stefan Raum, „wir arbeiten mit und für regionale, mittelständische Unternehmen. Da haben unsere Fahrer den Erstkontakt zum Kunden – natürlich statten wir sie dafür mit allem aus, was Qualität vermittelt. Hinzu kommt unser Fit for Life-Programm, heute teilweise bereits über Apps. Auch im Recruiting gehen wir neue Wege.“ Amm wurde bereits ausgezeichnet als eines der Unternehmen „Bayerns Best 50“, die neue Chancen für Wachstum und Beschäftigung aufspüren und diese konsequent nutzen.

Auf den nächsten Wachstumsschritt von Amm darf man gespannt sein.