kurs 06 2019 | ErfolgsGeschichte

Die Richard Köstner AG schafft Wertschöpfung im Stahlgroßhandel

Richard Köstner Stahl

„Unsere Kunden sind unsere eigentlichen Arbeitgeber“

Chancen ergreifen – das ist das Köstner-Prinzip. Damals wie heute. So erwarb Richard Köstner 1934 in Neustadt an der Aisch eine Eisen- und Kohlenhandlung mit zwei Angestellten, baute das Geschäft nach dem Krieg weiter aus und errichtete 1960 seine erste Stahlhalle. Nach dem frühen Tod des Firmengründers 1967 übernahm Schwiegersohn Rudolf Teltschik die Geschäftsführung und entwickelte das Unternehmen kontinuierlich weiter. Zum Wachstum trugen dabei vor allem die Sortimentsbereiche Stahl und Sanitär bei. 1997 trat Dr. Norbert Teltschik, die dritte Generation, in die Geschäftsleitung ein und führt das Unternehmen bis heute.

Die Richard Köstner Gruppe beschäftigt heute über 477 Mitarbeiter an zehn Standorten: in Ober-, Mittel- und Unterfranken, in Ottobrunn bei München und im sächsischen Plauen – meist in Folge von Unternehmenskäufen. In Bamberg startete Köstner 2006 mit dem Stahl- und Metallhandel. Heute hat man auf den ehemaligen Flächen des Fränkischen Eisenhofs im bayernhafen Bamberg eine Lagerfläche von ca. 15.000 Quadratmetern. Neben dem Stahl werden hier auch Bauelemente gehandelt. Dazu zählen zum Beispiel (Industrie-) Tore, Türen, Gitterroste, Zäune und Bedachungsmaterial. An anderen Köstner-Standorten werden unter anderem auch die Großhandels-Sortimente Sanitär und Heizung sowie Eisenwaren, Werkzeuge und Befestigungstechnik geführt. Den größten Anteil am Geschäftsvolumen hat heute der Stahlhandel: „Wir sind durch Wachstum geprägt“, sagt Dr. Norbert Teltschik, „früher machte Stahl 30 % unseres Umsatzes aus, heute sind es bis zu zwei Drittel.“

Stahl-Konfektion nach Maß

Den Stahl- und Metallhandel inklusive seiner Anarbeitungsprozesse hat Köstner unter der Bezeichnung „Stahlzentrum“ auf die drei Standorte Bamberg, Diespeck und Plauen konzentriert. Zu den Produkten, die Köstner bei Stahlwerken in Deutschland, Italien und Osteuropa einkauft, gehören u.a. Quadrat- und Rechteckrohre, Rundrohre, Edel-, Profil-, Form-, Blank- und Stabstahl, Spezialprofile, Flachprodukte sowie Baustahl und Aluminium.

Für seine stahlverarbeitenden Kunden aus dem Metall- und Stahlbau, dem Hoch- und Fahrzeugbau, der Industrie sowie dem Maschinen- und Anlagenbau konfektioniert Köstner den Stahl nach Wunsch – mit den Anarbeitungsprozessen Sägen, Strahlen und Primern, Brennschneiden und Biegen von Baustahl. „Unsere Kunden profitieren davon, diese Arbeitsschritte an uns outzusourcen“, sagt Dr. Norbert Teltschik, „sie reduzieren ihre Lagerhaltung, sparen Arbeits- und Logistikkosten und müssen sich nicht um die Entsorgung der Reste kümmern.“ Dafür setzt Köstner modernstes technisches Equipment und automatische Regallager ein. Die täglichen Austauschverkehre zwischen den Standorten übernimmt der eigene Fuhrpark.Bei Vorlieferanten, die den Stahl aus den Werken zum bayernhafen Regensburg oder nach Deggendorf liefern, kommt auch das Binnenschiff zum Einsatz. “Wir haben bei uns in Bamberg nicht die Fläche, um die Mindestbestellmenge Stahl logistisch vom Schiff umzuschlagen”, so Dr. Norbert Teltschik, “im bayernhafen Regensburg gibt es zudem überdachte Umschlagplätze, da kann der Stahl bei jedem Wetter umgeschlagen werden.”

„Für uns im Fokus stehen Kunden-, Mitarbeiter- und Prozessorientierung“

Als Familienunternehmen denkt Köstner über Generationen hinweg. „Wir pflegen mit unseren Kunden und Lieferanten langfristige Partnerschaften“, sagt Dr. Norbert Teltschik, „dafür ist und bleibt der persönliche Faktor entscheidend. Unsere Leitfrage ist: Wo können wir zusätzlichen Nutzen für den Kunden stiften? Dafür denken wir standortübergreifend in Prozessketten. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind Voraussetzung für diese Kundenorientierung. Deshalb tun wir viel für unsere Mitarbeiter, wie zum Beispiel Ehrungen für langjährige Mitarbeiter, gemeinsame Ausflüge, Feiern, Schulungen und das betriebliche Gesundheitsmanagement. Bei uns gibt’s noch die Karriere vom Azubi zum Rentner.“ Dokumentiert werden diese Prinzipien der Kunden-, Mitarbeiter- und Prozessorientierung auch in den Unternehmensleitsätzen der Köstner-Gruppe, die auf der Homepage des Unternehmens einsehbar sind.

Plasmaschneiden

Für seine stahlverarbeitenden Kunden konfektioniert die Richard Köstner AG den Stahl nach Wunsch – mit den Anarbeitungsprozessen Sägen, Strahlen und Primern, Brennschneiden und Biegen von Baustahl. (Foto: Koestner)