kurs 12 2019 | ErfolgsGeschichte

Die BayWa – regional in Bayern verankert wie eh und je

Vom Handelsunternehmen zum Global Player

Tanklager BayWa Binnenschiff Tanker bayernhafen Aschaffenburg

Das Tanklager der BayWa im bayernhafen Aschaffenburg – jährlich werden hier bis zu 150 Millionen Liter Heizöl und Dieselkraftstoff umgeschlagen, die zu 100% per Tankschiff kommen.

Im bayernhafen Aschaffenburg, der bis zum Jahr 2000 auch Standort eines bayernwerk / eon-Kraftwerks war, baute die BayWa 1976 ein Tanklager für Heizöl. Drei Jahre später wurde das Lager um eine Dieselladebühne ergänzt. Heute schlägt die BayWa allein in ihrem Tanklager im ­bayernhafen Aschaffenburg jährlich bis zu 150 Millionen Liter Heizöl und Dieselkraftstoff um, die zu 100% per Tankschiff kommen, insbesondere von der Shell Rheinland Raffinerie sowie den Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Heizöl-Kunden sind private Haushalte, der Diesel kommt in Fahrzeugen in der Land- und Bauwirtschaft zum Einsatz. Das Versorgungsgebiet umfasst Unter­franken, das östliche Oberfranken und das nördliche Mittelfranken.

„Der Wasserweg hat in der Anlieferung für uns absolute Priorität“

… sagen Thomas Pfister und Franz-Josef Jörg vom Einkauf Fuels bei der BayWa Energie: „Ein Tankschiff kann 1.000 – 1.500 t laden, dies entspricht 1,2 – 1,8 Millionen Litern Kraftstoff. Im Schnitt kommen pro Monat fünf bis sechs Schiffe zu uns. Der Umschlag vom Schiff ins Tanklager ist seit drei Jahren vollautomatisiert. Der Wasserweg über Rhein und Main ist sehr verlässlich. Auch in kalten Wintern wird der Hafen Aschaffenburg immer freigehalten. Das Niedrigwasserjahr 2018 war eine absolute Ausnahme.“

Energie ist einer der Geschäftsbereiche der BayWa AG, neben Agrar, Bau sowie Innovation & Digitalisierung. Die BayWa wurde 1923 in München als „Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG“ gegründet und setzte sich zum Ziel, den ländlichen Raum mit allem zu versorgen, was die Landwirtschaft braucht. Der heute weltweit tätige Konzern lebt den genossenschaftlichen Gedanken und die regionale Verbundenheit nach wie vor. Das Unternehmen zählt international zu den führenden Händlern für landwirtschaftliche Rohstoffe und hat sein Portfolio kontinuierlich hin zum Lösungsanbieter und Projektentwickler ausgebaut. Der Konzern verfügt heute über rund 3.000 Vertriebsstandorte in über 40 Ländern – auch im bayernhafen Aschaffenburg mit dem Geschäftsbereich klassische Energie, im bayernhafen Bamberg mit den Geschäfts­­bereichen Agrar, Landtechnik, klassische Energie und Baustoffe sowie im bayernhafen Regensburg mit dem Geschäftsbereich Agrar.

Unter dem Dach der BayWa r.e. deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der regenerativen Energien ab: Projektentwicklung/-realisierung, Services, Photovoltaik- und Energiehandel. Der Bereich klassische Energie umfasst den Handel mit mineralischen Brenn- und Kraftstoffen, Schmierstoffen und Holzpellets. Zudem betreibt die BayWa Automaten-Tankstellen, bietet E-Mobilitätskonzepte an und ist im Wärme-Contracting aktiv. Im bayernhafen Nürnberg baut die BayWa zusammen mit rödl energie eine LNG-Tankstelle – Lkw tanken hier ab Frühjahr 2020 ‚Liquefied Natural Gas‘ (flüssiges Erdgas).

BayWa Agrar: die gesamte Wertschöpfungskette vom Feld bis zur Vermarktung

Das Leistungsspektrum der BayWa im Bereich Agrargüter umfasst den internationalen Handel und die Logistik ausgewählter Agrarrohstoffe und Spezialitäten sowie den Vertrieb von Betriebs- und Futtermitteln vorwiegend in Deutschland und ­Österreich. „Der erfolgreiche Handel mit Agrar­gütern erfordert eine hohe Lager- und Logistik­leistung“, sagt Jörg-Simon Immerz, Leiter Erzeugnisse Agrar bei der BayWa, „die trimodalen ­bayernhafen Standorte bieten dafür optimale Bedingungen. Gerade Binnenschiff und Bahn sind wichtige Komponenten, um große Tonnagen von Weizen oder Mais sowie Dünger deutschland-, europa- und weltweit zu handeln. So ist die Donau eine wichtige Verbindung zwischen der Schwarzmeer-Region und Mitteleuropa.“

Die BayWa nutzt die Wasserstraße Donau sowohl zum Import von Getreide nach Deutschland als auch zum Export von Getreidemengen, die von Landwirten aus der Region angeliefert werden und dann per Binnenschiff zu internationalen Kunden transportiert werden. Jörg-Simon Immerz: „Unsere Hafen-Standorte im bayernhafen Regensburg und Bamberg dienen dabei als Umschlagsplatz. Am BayWa-Hafenstandort in Regensburg, der mit einer Lagerkapazität von 70.000 Tonnen unser größter in Bayern ist, liegt das tatsächlich umgeschlagene Volumen höher, da während der ganzen Saison Ware ein- und ausgelagert wird.“

So zeigt sich: Die bayernhafen-Standorte Aschaffenburg, Bamberg und Regensburg (im Bild rechts) sind für die BayWa wesentliche Knotenpunkte ihrer internationalen logistischen Ketten. bayernhafen Geschäftsführer Joachim ­Zimmermann: „BayWa und bayernhafen – das ist eine starke Partnerschaft.“

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