kurs 12 2020 | MenschenImHafen

Natur- und Landschaftspfleger

Severin Eggerdinger

Natur- und Landschaftspfleger Severin Eggerdinger, seit 2018 an Bord bei bayernhafen.

Hafenflächen erfordern einen festen Boden „unter den Füßen“ – nur so können Gleise verlegt, Kaimauern und Straßen gebaut, Binnenschiffe, Güterwaggons und Lkws be- und entladen, Kräne bewegt, Lager gefüllt, Güter und Container umgeschlagen werden. Um diese notwendige Versiegelung des Bodens auszugleichen, schreibt der Gesetzgeber Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vor. Das Bayerische Landesamt für Umwelt spricht hier davon, dass „auf anderen Flächen landschaftspflegerische und der Natur dienliche Maßnahmen durchzuführen (sind), um die ökologische Qualität dieser Flächen deutlich zu steigern.“

bayernhafen hat sich diese landschaftspflegerische Fachkompetenz bereits im März 2018 ins eigene Haus geholt: mit dem geprüften Natur- und Landschaftspfleger Severin Eggerdinger. „bayernhafen hat hier frühzeitig den Fokus auf den Klimawandel gelegt, weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus“, sagt Severin Eggerdinger, „ich baue das Ökokonto auf, bin im Dialog mit den Behörden und unserem Fachbüro Bosch & Partner, kümmere mich um Genehmigungen, entwickle Pflanz- und Begrünungspläne.“ Auch ganz konkrete natur- und landschaftspflegerische Maßnahmen gehören zu seinen Aufgaben: zum Beispiel Kartierungen, die Anlage von Blühwiesen, die Umsiedlung von Eidechsen, der Aufbau eines Krötenzauns, das Beweidungs-Management für Schafe und Ziegen.

„All dies dient dazu, Hafenbetrieb und Artenvielfalt in Einklang zu bringen“, erläutert Severin Eggerdinger, „durch die Unterhaltspflege ermöglichen wir eine bessere Entwicklung der Artenvielfalt auch und besonders in der Flora.“ So ist jede heimische Baumart Lebensraum für 200 verschiedene Insekten, jede einzelne Blume auf einer Blühwiese für 20-30 Insektenarten – „ein Zusammenspiel in der Natur, alles ist mit allem verbunden“. Und Severin Eggerdinger ergänzt: „Früher lief es bei Versiegelungen meist so: erst der Eingriff, dann der Ausgleich. Heute geschieht dies gleichzeitig, übers Ökokonto sogar im Vorhinein. Die Belange der Ausgleichsflächen haben sich zugunsten der Natur und der Artenvielfalt verschoben. bayernhafen ist hier ganz vorne mit dabei.“