17. Juli 2017

„Fliegender Holländer mit Geisterschiff“ – zu Gast im bayernhafen Regensburg

Theater Regensburg inszeniert Oper im bayernhafen Regensburg 

Oper Holländer

Foto: bayernhafen / Ingo Maschauer

25 Jahre nach Eröffnung des Main-Donau-Kanals war am 15. Juli der „Fliegende Holländer mit seinem Geisterschiff“ zu Gast im bayernhafen Regensburg. Das Theater Regensburg bot mit der Inszenierung der Wagner-Oper unter freiem Himmel den 2.000 Zuschauern ein grandioses Erlebnis.

Die Fassade des Stadtlagerhauses wurde zur größten Leinwand der Stadt. Mit spektakulären Videoprojektionen des Künstlers Andreas Hauslaib wurde die Geschichte des verfluchten Seefahrers eindrucksvoll bebildert. Auf einem Schiff und dem Hafenkai brachten das Philharmonische Orchester Regensburg gemeinsam mit den Solisten – die Senta wurde von Aile Asszonyi gesungen – und 90 Chorsängern die Geisteroper zum Klingen. In Erinnerung wird auch die Einfahrt des Geisterschiffes bleiben.

Die musikalische Leitung hatte Generalmusikdirektor Tetsuro Ban, der unterstützt wurde von zwei Kodirigenten. Die Regie führte Jona Manow. Der technische Aufwand für das Team von Cristo Twele
für diese Aufführung war enorm. So wurden rund 900 Meter Glasfaserkabel verlegt, damit die Akustik stimmte. Zwischen Bühne und Zuschauerbereich am Nordkai lag das über 70 Meter breite Hafenbecken.

Beim Theater Regensburg hat man Erfahrung mit außergewöhnlichen Orten als Spielstätten. Nach Walhalla, Kalkwerk und dem alten Jahnstadion war dieses Mal der bayernhafen Regensburg für Intendant Jens Neundorff von Enzberg das Wunsch-Ziel. Gern unterstützte man von Seiten bayernhafen diese besondere Aufführung.

Dass der bayernhafen Regensburg eine Drehscheibe für den Güterverkehr im gesamten ostbayerischen Raum ist und Binnenschiff, Bahn und Lkw effizient verknüpft war klar – jetzt hat er auch Industriekulisse und Kultur grandios miteinander verbunden. Für Wagners romantische Oper vom Fliegenden Holländer erwies sich der Westhafen mit dem Stadtlagerhaus und den Kranriesen als perfekte Bühne. Und mit dem Generalkonsul des Königreichs der Niederlande, Peter Vermeij, war auch ein „echter“ Holländer zu Gast im bayernhafen Regensburg.

Die Handlung:
Auf ewig ist der fliegende Holländer dazu verdammt, auf dem Meer umherzuirren. Nur eine Hoffnung ist ihm geblieben: Die bedingungslose Liebe einer Frau könnte ihn von seiner endlosen Fahrt erlösen. In dem Mädchen Senta findet er sie, setzt aber durch seine Zweifel an ihrer Treue alles aufs Spiel. Erlösung durch Liebe – dieses für Wagner so zentrale Thema ist im „Holländer“ verbunden mit dem seinerzeit beliebten Geistersujet, das von dem fliegenden Holländer und seiner Crew verkörpert wird.