18. März 2024 | Passau

bayernhafen Passau: Investitionen stärken den Multimodal-Hub für Niederbayern und Oberösterreich

Geschäftsjahr 2023: 239.862 t Güterumschlag per Binnenschiff und Bahn. MaierKorduletsch erweitert Holzpellets-Lager.

Rund drei Viertel der Schiffstonnage machten Agrargüter aus. Daneben wurden auch Steine und Erden sowie Brennstoffe umgeschlagen. (Bildquelle: bayernhafen Passau / M. Ziegler)

Passau, 18. März 2024 – 239.862 Tonnen Güter wurden im bayernhafen Passau 2023 per Schiff und Bahn umgeschlagen. Rechnerisch wurden so über 13.000 LKW-Fahrten durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene eingespart. An seinen sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau schlug bayernhafen im vergangenen Jahr 8,23 Mio. t per Schiff und Bahn um. Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung, daher macht sich die aktuelle Situation auch in den Umschlagszahlen bemerkbar.

In Passau wurden 2023 per Schiff 162.591 t (-7,1 % gegenüber dem Vorjahr) und per Bahn 77.271 t (-25,0 %) umgeschlagen. Im Kombinierten Verkehr wurden 4.961 TEU (-9,8 %) umgeschlagen (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer. Seit Februar 2021 besteht eine tägliche Containerzugverbindung zwischen dem bayernhafen Passau und den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven.

Rund drei Viertel der Schiffstonnage machten Agrargüter aus. Daneben wurden auch Steine und Erden sowie Brennstoffe umgeschlagen. Aufgrund der guten Erreichbarkeit spielen auch Schwergut- und Volumentransporte sowie RoRo-Verkehre weiterhin eine wichtige Rolle am Standort Passau-Schalding. So reisten im Jahr 2023 zum Beispiel Traktoren und Wohnmobile umweltfreundlich per Binnenschiff donauabwärts. Per Bahn wurden hauptsächlich Container sowie Zement und Holz umgeschlagen.

 Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an.

Joachim Zimmermann,
bayernhafen Geschäftsführer

Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Energiewende und die spürbar abgekühlte Konjunktur spiegeln sich auch in den Umschlagszahlen im Hafen wider. „Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „im Hinblick auf Klimaschutz und Verkehrswende wird die Schnittstelle Hafen aber noch wichtiger werden. Für das Gelingen der Energiewende, einer verstärkten Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Schwerguttransporten spielen Binnenhäfen eine entscheidende Rolle. Voraussetzung bleibt eine funktionierende Infrastruktur, die eine effiziente Kombination von Schiff, Bahn und Lkw in der Logistikkette ermöglicht.“

288 Flusskreuzfahrtschiffe legten 2023 im bayernhafen Passau an. Ein Rückgang von 8,3 % im Vergleich zum Vorjahr, der dem Niedrigwasser im Sommer geschuldet ist.

Anhaltende Investitionen in den Standort

Bereits seit 2020 betreibt der niederbayerische Energiedienstleister MaierKorduletsch das Holzpellets-Lager im bayernhafen Passau, bestehend aus drei Silotürmen und einer Verladehalle mit Fahrzeugwaage. MaierKorduletsch investiert jetzt in die Erweiterung rund 1,2 Mio. Euro. Drei weitere Silotürme mit je 30 Metern Höhe sollen zur Anlage hinzukommen. Damit verdoppelt sich die Lagerkapazität auf ca. 8.000 Tonnen. Der Baustart erfolgte im Januar. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2024 geplant.

2023 stieß bayernhafen in Passau eigene Investitionen in Höhe über 300.000 Euro an, z. B. in die energetische Sanierung von zwei Bürogebäuden im bayernhafen Passau-Schalding. Um die Anforderungen an den Umschlagbetrieb und die Ausstattung für die Beschäftigten zu verbessern, wurden zudem die planungs- und genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau eines Betriebsgebäudes mit Werkstatt, Lager und Fahrzeugkaltlager geschaffen.

 Der bayernhafen Passau ist der Multimodal-Hub für die Region.

Carsten Conrad
Niederlassungsleiter bayernhafen Passau

„Der bayernhafen Passau ist der Multimodal-Hub für die Region und bietet den Unternehmen in Niederbayern und Oberösterreich zahlreiche Möglichkeiten, Gütertransporte auf Binnenschiff und Zug zu verlagern.“, so Niederlassungsleiter Carsten Conrad. „Mit unseren langfristig angelegten Investitionen und Infrastrukturmaßnahmen entwickeln wir den Hafen zielgerichtet weiter und bilden ein stabiles Fundament für die Zukunft.“

Auch der Ausbau der Flusskreuzfahrtinfrastruktur und der Landstromanlage in der Racklau ging 2023 in enger Abstimmung mit der Stadt Passau weiter. Aktuell laufen die Bauarbeiten, um die Liegestellen mit sechs Ladesäulen für Flusskreuzfahrtschiffe zu elektrifizieren. Die Vorbereitungen für die Ertüchtigung der wasserseitigen Infrastruktur für die Wasserrettung, Feuerwehr und Wasserschutzpolizei wurden in Abstimmung mit der Stadt und den Beteiligten fortgeführt.