kurs 12 2019 | SynErgie

Bauschutt-Logistik schont die Umwelt

BAUER Resources GmbH und Rhenus kooperieren im Abfallmanagement

Halle Rhenus Osthafen bayernhafen Regensburg

Wo gebaut wird, entsteht Bauschutt – bei Abbrucharbeiten, beim Erdaushub und auch während und nach Abschluss der Bauarbeiten. Um diesen mineralischen Bauschutt aus Regensburg und Umgebung nachhaltig und umweltgerecht zu entsorgen, kooperieren jetzt im bayernhafen Regensburg der Bereich Bauer Umwelt der BAUER Resources GmbH und Rhenus Port Logistics Donau. Entstanden ist dabei am Kai eine neue Logistikhalle, gebaut von Rhenus, betrieben von Bauer, mit direktem Gleisanschluss.

In der Halle können bis zu 8.000 t Altlasten und kontaminierte Abfälle aus Bau und Industrie gleichzeitig zwischengelagert werden. Der Standort im bayernhafen gewährleistet zudem, dass der Bauschutt kontinuierlich auf Binnenschiff und Bahn umgeschlagen werden kann. Die neue Halle bringt dafür eine Besonderheit mit: So ist das Hallendach im vorderen Bereich zum Kai hin beweglich und lässt sich öffnen, so dass der bayernhafen Kran direkt von oben in die Halle hineingreifen kann. Die Abfallstoffe sind fest gebunden, das heißt nicht flüchtig. So müssen nur Staubverwehungen verhindert werden. Bauer löst dies zum einen durch eine Hallenwand aus Stahlelementen, fest verschweißt im Sockelbereich, zum anderen durch eine Nebelkanone in der Halle: Diese Nebelkanone erzeugt einen Wassernebel, Wassertröpfchen und Staubpartikel verbinden sich in der Luft, werden dadurch schwerer als Luft und sinken zu Boden.

„Weder für die Luft noch für die Donau besteht Gefahr“, sagt Ulrich Morgenstern, Leiter Entsorgung im Bereich Bauer Umwelt bei der BAUER Resources GmbH. Die Anlage ist nach der 4. Bundesimmissionsschutz-Verordnung genehmigungsbedürftig, Genehmigungsbehörde ist die Stadt Regensburg, zudem gelten die Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes. Als Grundstückseigentümer brachte bayernhafen seine Erfahrung in komplexen Genehmigungsprozessen mit ein. „Die Kombination macht’s“, sagt Ulrich Morgenstern, „hier haben alle Beteiligten effektiv zusammengewirkt. Kernkompetenz von Rhenus ist die Logistik, die haben die Halle hingestellt. Kernkompetenz von Bauer ist die Entsorgung. Eine konstruktive Zusammenarbeit.“

„Die Trimodalität des bayernhafen Regensburg war entscheidend für die Standortwahl“ … sagt Ulrich Morgenstern, „wir bekommen die Gemische aus Boden, Steinen, Beton, Ziegeln und Fliesen sowie die teerhaltigen Asphalte meist per Lkw, lagern sie in unserer Halle zwischen und transportieren sie dann insbesondere per Binnenschiff und Bahn an ihre Zielorte in Deutschland und den Niederlanden. Dort werden sie nach der Aufbereitung wiederverwendet, zum Beispiel im Deponiebau oder für technische Bauwerke, wie Unterbau unter Straßen, Industriebauten sowie Lärmschutz- und Hochwasserdämme.“

„Wir haben uns in den Gesprächen von Anfang an gefragt: Wie kommen wir am besten zusammen?“, sagt Holger Dallmaier, Betriebsstättenleiter der Rhenus Port Logistics Donau im bayernhafen Regensburg, „für den Neubau der Halle waren vielfältige Auflagen zu erfüllen. Im Ergebnis haben wir jetzt die Überdachung, die erforderliche Höhe und ein modulares Konzept für die verschiedenen Güterklassen. Wir haben dies gemeinsam mit Bauer Umwelt entwickelt und uns um die Genehmigung gekümmert.“

„Die neue Anlage soll jetzt ins Laufen kommen, die Zusammenarbeit mit Entsorgungs- und Verwertungsmöglichkeiten, die per Bahn oder Schiff erreichbar sind, muss sich entwickeln“, sagt Ulrich Morgenstern, „neben dem Weg in die Niederlande erschließen sich uns durch die Trimodalität auch viele neue Verwertungsmöglichkeiten in Deutschland. Da sind wir mit dem Zug natürlich noch flexibler als mit dem Binnenschiff. Beide Verkehrsträger nutzen wir vom bayernhafen Regensburg aus. Unser Ziel ist es, möglichst viel Güterverkehr von der Straße weg auf Binnenschiff und Bahn zu bringen – dieses Ziel haben wir fest im Blick.“