15. April 2025 | Nürnberg

„bayernhafen Nürnberg und Roth mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2024“

Geschäftsjahr 2024: 4,1 Mio. Tonnen (t) Güterumschlag per Schiff und Bahn, 337.322 TEU im Kombinierten Verkehr, rund 236.000 eingesparte Lkw-Fahrten

Im bayernhafen Nürnberg und Roth wurden im vergangenen Jahr 4,1 Mio. t Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen, was einem Anstieg von 2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. (Bildquellen: bayernhafen / Elke Wechsler)

Nürnberg 15. April 2025 – Im bayernhafen Nürnberg und bayernhafen Roth wurden im vergangenen Jahr 4,1 Mio. Tonnen (t) Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen, was einem Anstieg von 2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren konnten rund 236.000 Lkw-Fahrten auf der Straße eingespart werden. Über alle sechs Standorte – Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau – schlug bayernhafen im vergangenen Jahr 8,17 Mio. t Güter per Schiff und Bahn um, das sind 0,8 % weniger als im Vorjahr und damit im dritten Jahr in Folge ein Rückgang. Die Rezession in Deutschland und die weiterhin schwierige Wirtschaftslage spiegeln sich auch in den Umschlagszahlen der Häfen wider. „Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „diesem negativen allgemeinen Trend konnten wir uns insbesondere durch neue Relationen im Kombinierten Verkehr größtenteils entziehen und das Potenzial der Binnenhäfen für nachhaltige Logistikketten unter Beweis stellen.“

Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung.

Joachim Zimmermann,
bayernhafen Geschäftsführer

Der Schiffsgüterumschlag im bayernhafen Nürnberg und Roth betrug 2024 gesamt 274.000 t, was einem Anstieg von 19 % im Vergleich zu 2023 entspricht. Davon wurden in Nürnberg 191.000 t umgeschlagen, hauptsächlich Agrargüter sowie Steine und Erden für die Baubranche.
Auch im bayernhafen Roth wurde 2024 mit gesamt 83.000 t eine Steigerung verzeichnet. Besonders hervorzuheben sind hier Materialien der Güterklasse Steine und Erden. Zudem wurde eine große Menge Schlammgut aus dem Main-Donau-Kanal gebaggert, um die Fahrtiefe für die Schifffahrt zu sichern. Dieses Material wurde per Pontons direkt in den bayernhafen Roth transportiert.

Der Bahngüterumschlag betrug 3,8 Mio. t und lag damit leicht über dem Vorjahresniveau (+ 1 %). Davon wurden im Kombinierten Verkehr (KV) 337.322 TEU umgeschlagen (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer), ein Plus von 6 % im Vergleich zu 2023. Besonders hervorzuheben sind hier die Seehafenhinterlandverkehre mit Hamburg und Rotterdam (NL), entsprechend wurde die Frequenz mit Rotterdam (NL) im Herbst 2024 erhöht. Im Kontinentalen Verkehr fuhren hauptsächlich ganze Kesselzüge zur Belieferung des Tanklagers.
Der Ausbau und somit die Kapazitätserweiterung des bestehenden KV-Terminals im bayernhafen Nürnberg ist weitgehend abgeschlossen. Neben zusätzlichen Umfahrungs- und Ladegleisen wurden sämtliche Erdauffüllungen und Tiefbaumaßnahmen, die Entwässerungseinrichtungen und neuen Beleuchtungsanlagen fertiggestellt. Es fehlen lediglich die drei neuen Krananlagen, die ab 2026 die Bestehenden ersetzen sollen.

Im Schwergutbereich wurden 2024 wieder zahlreiche „dicke Brocken“ über den bayernhafen Nürnberg und Roth umgeschlagen. Insgesamt wurden 15.686 t (+ 12,8 % gegenüber 2023) und damit rund 165 Teile auf das Binnenschiff verladen. Neben Kesseln und Turbinen im bayernhafen Roth werden in Nürnberg hauptsächlich Transformatoren und Kühler umgeschlagen.

Die Errichtung des Projekts „Energy Port“ stellt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Mobilität für die ansässigen Unternehmen dar.

Ingmar Schellhas,
Geschäftsführer Hafen Nürnberg-Roth GmbH

Mit Blick in die Zukunft hat bayernhafen 2024 über alle Standorte hinweg Investitionen in die Hafeninfrastruktur und die Vorbereitung von Flächen von rund 32 Mio. Euro angestoßen. Davon ca. 7,7 Mio. Euro in eine leistungsfähige Infrastruktur am Standort Nürnberg. Besonders hervorzuheben sind die Sanierungen der Kaianlagen: Der erste Bauabschnitt am Kai 1 ist bereits abgeschlossen, und die Sanierungen am Kai 3 und Kai 8 stehen als Nächstes an. Diese Maßnahmen dienen der entsprechenden Kaieindeckung, die die umweltrechtlichen Anforderungen erfüllt. Zudem werden die Kaianlagen den Ansprüchen für den zukünftigen Güterumschlag mit flexiblen Mobilgeräten gerecht.

Auch die Hafenkunden investieren weiter an den Standorten. So plant die Firma Rödl Energie in Nürnberg einen „Energy Port“, der alle gängigen Energieformen einschließlich einer Wasserstofftankstelle umfasst. Dafür hat Rödl im Oktober 2024 eine Förderurkunde vom Freistaat Bayern erhalten. Der Spatenstich soll noch in diesem Jahr erfolgen „Die Errichtung dieses Projekts stellt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Mobilität für die ansässigen Unternehmen dar“, so Ingmar Schellhas, Geschäftsführer der Hafen Nürnberg-Roth GmbH. „Neben Wasserstoff und E-Ladesäulen werden dort alle anderen Energieformen sowie Service-, Sanitär- und Sozialflächen angeboten.“

Die sechs bayernhafen-Standorte mit ihren über 400 ansässigen Unternehmen sichern als Logistikdrehscheiben die zuverlässige Versorgung von Gesellschaft und Industrie und sind für heimische Produkte das Tor zur Welt. Mit ihrer Schnittstellenfunktion gewährleisten sie eine effiziente Verknüpfung von Schiff, Bahn und Lkw und ermöglichen so nachhaltige Logistikketten wie am folgenden Beispiel deutlich wird.

 

DIE GRÜNEN ENGEL in Nürnberg ist ein Zusammenschluss von fünf unabhängigen, mittelständischen Unternehmen der Entsorgungs- und Logistikbranche: der DURMIN Entsorgung und Logistik GmbH, DIE GRÜNEN ENGEL Entsorgung und Logistik GmbH, der MDU Main-Donau-Umschlags- und Transport GmbH, der Hoffmann Entsorgung und Dienstleistung GmbH sowie der RESSOURCEN WERK Nürnberg GmbH & Co. KG. Seit über 30 Jahren wachsen wir stetig und nutzen heute sechzehn Hektar Industriefläche – damit gehören wir zu den größten Flächennutzern am Nürnberger Hafen und betreiben eines der leistungsfähigsten Aufbereitungszentren Süddeutschlands – mit insgesamt neun Anlagen zur Behandlung von mineralischen und nicht-mineralischen Abfällen. An unserem Standort in Nürnberg zeigen wir, DIE GRÜNEN ENGEL, eindrucksvoll, wie nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit innovativem Bauen und moderner Logistik verbunden werden kann.

Mit unserem neuen „CYCLE – HUB“ dem nachhaltigen Fahrrad- und Mülltonnenunterstand setzen wir ein klares Zeichen für ressourcenschonendes und zukunftsfähiges Bauen. Funktionalität, Langlebigkeit und Umweltbewusstsein verbinden sich hier zu einem Projekt, das zeigt, wie nachhaltige Architektur im Alltag wirken kann – ein echter Treffpunkt von Bicycle und Recycle.
Auch im Bereich Umschlag gehen wir neue Wege: Gemeinsam mit dem Black Forest Terminal (BFT) und der Dettmer Rail haben wir ein Großprojekt gestartet, bei dem etwa 110.000 t pro Jahr Versatzmaterial per Bahn aus Nürnberg ins Salzbergwerk Stetten transportiert wird – eine Aufgabe, die zuvor ausschließlich per Lkw erledigt wurde. Damit sparen wir jährlich rund 1.500 t CO₂ ein und ersetzen bis zu 4.000 Lkw-Fahrten durch klimafreundliche Bahntransporte – ein bedeutender Schritt für den Klimaschutz.
Mit rund 360 Mitarbeitenden, einem eigenen Speditionsfuhrpark mit über 100 Fahr-zeugen sowie Containerdienst, Schlosserei, Werkstatt und Waschanlage sind wir nicht nur ein attraktiver Arbeitgeber, sondern auch ein zukunftsorientiertes Unternehmen, das Kreislaufwirtschaft auf allen Ebenen lebt.

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bayernhafen feiert 100-jähriges Jubiläum 2025

Vor 100 Jahren, am 27. August 1925, hat der Freistaat Bayern die Weichen für die Erfolgsgeschichte der landeseigenen Häfen mit der Einrichtung von Hafenämtern und deren Zusammenfassung unter dem Dach der ‚Bayerischen Landeshafenverwaltung‘ neu gestellt. 2005 wurde die Landeshafenverwaltung zur privatrechtlich organisierten Bayernhafen GmbH & Co. KG mit dem Freistaat Bayern als nach wie vor alleinigem Gesellschafter.
Wie damals ist auch heute die Gestaltungskraft ein wichtiger Erfolgsfaktor. „Wir nutzen den unternehmerischen Spielraum seit jeher zur aktiven Gestaltung. Die bayernhafen-Standorte sind Logistikdrehscheiben, Jobmotoren und die Wechselzone Nummer 1 in Bayern“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „wir investieren langfristig und kontinuierlich in Infrastruktur und Flächen und erschließen gemeinsam mit unseren Kunden neue Wertschöpfungspotenziale.“ bayernhafen agiert dabei wie ein Standort-Architekt und entwickelt unternehmens- und standortübergreifend Strategien. So hat bayernhafen gemeinsam mit Partnern den Kombinierten Verkehr an den Standorten etabliert sowie die Basis zur Weiterentwicklung geschaffen und sorgt als Grundstückseigentümer mit einem strategischen Flächen-management dafür, dass durch Optimierung, Revitalisierung und Konversion Flächen für Unternehmen immer wieder neu zur Verfügung stehen.